Trump: Populist, Mogul, Präsident

Im Kreise seiner Lieben: Donald Trump mit Frau Melania, den Töchtern Ivanka und Tiffany, seinen Söhnen Eric und Donald Junior sowie den Enkeln Kai und Donald Junior III. Die drei ältesten Kinder sind als "Senior Vice Presidents" in der "Trump Organization" tätig.

Das ist das Jahr, in dem diese Aufnahme entstand. Damals eröffnete Trump gerade das Harrah's at Trump Plaza, ein Casino in Atlantic City. Nur eine von vielen Investitionen, die den Millionenerben zum Milliardär machten.

Das nötige Kleingeld für seine Geschäfte erbt Trump von seinem Vater Frederick. Der stattet ihn zunächst mit einer Million US-Dollar aus. Nach seinem Tod 1999 hinterlässt er Donald und seinen drei Geschwistern schließlich ein Vermögen von 400 Millionen Dollar.

Trump investiert aggressiv, scheitert damit immer wieder, aber hat langfristig Erfolg, etwa mit dem Trump Tower in New York City. Mit zehn Milliarden US-Dollar beziffert Trump sein Vermögen heute. Experten halten ein Drittel dieser Summe für realistischer.

Das sagt Trump über sich selbst. Und führt an, dass er an der Elite-Uni Wharton in Philadelphia studiert hat. Dort erwarb er 1968 einen Bachelor-Abschluss.

Zuvor hatte sein Vater ihn im Alter von 13 Jahren auf ein Militärinternat in Cornwall-on-Hudson geschickt. Dort sollte der Junge Disziplin lernen, in seinem Abschlussjahr hatte Trump schließlich sogar einen Offiziersrang inne. Mehr militärisches Training als beim Militär habe er dort genossen, sagt Trump selbst über seine Schulzeit.

Einen Einsatz im Vietnamkrieg konnte Trump jedoch vermeiden. Mit einem Fersensporn ließ der sportliche junge Mann sich untauglich erklären.

1977 heiratet Trump das tschechische Model Ivana Zelníčková. Drei Kinder gehen aus der Ehe hervor, die immer wieder von Gerüchten um Affären überschattet wird. Ivana ist es auch, die Trumps Spitznamen prägt: "The Donald".

1990 ließ sich Trump von Ivana scheiden und heiratete seine seine zweite Ehefrau, die 17 Jahre jüngere Marla. Die gemeinsame Tochter heißt Tiffany.

Nicht nur an der Seite seiner eigenen Frau zeigt sich Trump gerne in der Öffentlichkeit. Oft besucht er Schönheitswettbewerbe und posiert Arm in Arm mit jungen Models. Von 1996 bis 2015 gehört ihm sogar der Miss Universe-Wettbewerb in den USA.

Wie macht man schnell Millionen? Trumps Bestseller "The Art of the Deal" gibt Hinweise - das Buch ist teils Autobiographie, teils Ratgeber für ambitionierte Geschäftsmänner. Spätestens damit katapultiert sich Trump nicht nur in die Bestsellerlisten, sondern auch ins Rampenlicht der US-Öffentlichkeit.

Wie kaum ein zweiter schafft Trump es, alle Kameraobjektive in seine Richtung zu lenken. Hier etwa im Wrestling-Ring. Er ist es auch, der Unternehmertum und Unterhaltungsfernsehen zusammenführt: In seiner Show "The Apprentice" werden Kandidaten angeheuert und gefeuert. Trumps Lieblingssatz: "You're fired!"

Eigentlich hat er sich mit Politik vorher kaum beschäftgt: Dennoch gibt er am 16. Juni 2015 bekannt, dass er sich für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bewirbt. Sein Slogan: "Make America Great Again". Seine Kampagne bestreitet er mit seiner Familie und mit Sprüchen gegen Einwanderer, Muslime, Frauen und seine Konkurrenten.

Wird aus dem Populisten und Showman nun ein präsidialer Anführer der freien Welt?Viele können sich das noch nicht vorstellen. Doch die Geschichte des Donald J. Trump zeigt auch: Dieser Mann hat die Wandlungsfähigkeit eines Chamäleons.