Rückblick: "La La Land" und seine Inspirationsquellen

Sebastian (Ryan Gosling) und Mia (Emma Stone) begegnen sich gleich am Anfang des Films in einer furiosen Musicalszene, inmitten der verstopften Autobahnschlingen von L.A.. Sie tanzen über die Autos und singen aus vollem Hals. Die Eröffnungsszene erinnert an die großen amerikanischen Musicals. In späteren Szenen ähnelt Chazelles Film jedoch mehr den französischen Musicalfilmen von Jacques Demy.

Eine Vielzahl von Tänzern setzte schon der Hollywood-Choreograph Busby Berkeley ein, beispielsweise in dem Film "Die 42. Straße" (1933). Seine Tanz-Choreographien waren für ihre komplexen geometrischen Figuren bekannt. In den 1930er Jahren trug Berkeley damit wesentlich zum Erfolg des Musical-Films bei. "La La Land" glänzt gleich zu Beginn mit einer ebenso pompösen Auftakt-Choreographie.

Nachdem diese Romanze von Vincente Minnelli den Golden Globe in der Kategorie Bester Film Komödie/ Musical gewonnen hatte, räumte er im Anschluss 1952 ganze sechs Oscars ab. Was die Golden Globes angeht, hat "La La Land" "Ein Amerikaner in Paris" bereits übertroffen. Bleibt abzuwarten, ob Chazelle nicht nur stilistisch, sondern auch im Hinblick auf die Oscarverleihung an Minnelli anknüpft.

"Singin' in the Rain" ist der Originaltitel dieses Musical-Klassikers. Der gleichnamige Titelsong ist einer der bekanntesten Ohrwürmer schlechthin. Schauspieler Gene Kelly, der bei diesem Film auch Regie führte, tanzt in einer Szene schwungvoll um eine Laterne herum. "La La Land" zitiert diese Szene mit Ryan Gosling - eine Hommage an einen der bekanntesten Musical-Filme der 1950er Jahre.

Regen ist auch das Thema dieses Musical-Films. "'Die Regenschirme von Cherbourg' ist der formvollendetste Film, den ich kenne, ich liebe ihn über alles", sagt "La La Land"-Regisseur Damien Chazelle über Jacques Demys Werk aus dem Jahr 1964. Die bittersüße, melancholische Stimmung dieses französischen Films ist es, die Chazelle in "La La Land" wiederaufleben lässt.

Als erfolgreichster Musical-Film aller Zeiten folgte 1965 mit "The Sound of Music" die Verfilmung einer Broadway-Produktion. Vor allem in den USA war die Romanze ein Riesenerfolg und inspiriert auch heute noch diverse Künstler: Unter anderen zollten Gwen Stefani und auch Lady Gaga dem Werk musikalisch Tribut. Ob "La La Land" wohl eine ähnliche Erfolgsgeschichte vorweisen wird?

Auch Jacques Demys zweites Werk hat "La La Land" stilistisch inspiriert. Die Melancholie des französischen Films und die Farbstimmung schlagen sich in Damien Chazelles Romanze nieder. Durch Einflüsse aus den 30er bis 60er Jahren wird aus "La La Land" eine Hommage an die Musicalfilme Hollywoods und Frankreichs, die in einem zeitgenössischen Musical-Drama kunstvoll zusammengeführt werden.