Die Obama-Faszination der Deutschen

Schon 2008 wollte Barack Obama bei seinem Besuch in Berlin am Brandenburger Tor sprechen. Doch damals war er noch nicht US-Präsident und Bundeskanzlerin Merkel wollte nicht, dass Politiker aus dem Ausland das symbolträchtige Wahrzeichen als Wahlkampfplattform nutzen. Schließlich hielt Obama seine Rede an der Siegessäule - vor 200.000 Menschen. Am 18. und 19. Juni ist Obama wieder in Berlin.

Berlins Bürgermeister Wowereit traf Obama 2008 - und machte sich wie viele andere deutsche Politiker anschließend dessen Wahlkampfstrategien zu Eigen: mit mehr Onlinepräsenz und mehr Wahlkämpfern an der Basis. Seitdem gehören auch in Deutschland Blogs, Internetspenden und die Nutzung sozialer Netzwerke zum Repertoire vieler Wahlkampagnen.

Zwischenstopp auf dem Weg von Ägypten nach Frankreich: Im Juni 2009 schaute Obama kurz in Dresden vorbei, wo er sich mit Kanzlerin Merkel und Bischof Jochen Bohl die Frauenkirche anschaute. Danach besuchten die beiden Staatschefs noch das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald.

Politischer Wandel spiegelt sich oft in zeitgenössischer Kunst wieder. Hier schaut sich ein Besucher der Kunstmesse "Art Cologne" in Köln im April 2013 ein Porträt Obamas von Vik Munoz an. Das Werk stammt aus der "Ben Brown Fine Arts Gallery".

Im Juni 2011 erhielt Angela Merkel von Obama die "Presidential Medal of Freedom" - die höchste zivile Auszeichnung der USA. Danach war sie zum Staatsbankett im Rosengarten des Weißen Hauses eingeladen. "It's Angela und Barack now", schrieb daraufhin die Washington Post - Merkel und Obama nennen sich beim Vornamen.

Auf der Nürnberger Spielwarenmesse 2009 gab es Obama und Merkel als "Ministeck"-System. Bunte Plastikteilchen ergeben mit viel Geduld ein Porträt des US-Präsidenten oder der deutschen Kanzlerin.

Hier sieht man Obama-Anstecker auf einer US-Wahlparty in Berlin im November 2012. In den US-amerikanischen Umfragen sagte man ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem republikanischen Herausforderer Mitt Romney voraus. Die Deutschen bevorzugten in Umfragen stets den Amtsinhaber.

Auf dem Kölner Rosenmontagszug muss sich Barack Obama leichten Spott von den Karnevalisten gefallen lassen: eine Karikatur von ihm als Captain America, der berühmte Superheld von Marvel Comics, schmückt einen der Wagen im Straßenumzug.

Vor Obamas erstem Besuch als US-Präsident wurde das Ausmaß der Abhöraktivitäten des amerikanischen Sicherheitsdiensts NSA bekannt. Kanzlerin Angela Merkel wird das Thema wohl ansprechen. Und das Weiße Haus? Erklärte, um seine Beziehungen zu Deutschland mache man sich keine Sorgen.