Deutschlands schönste Herbstwanderungen

Der Nationalpark Jasmund lädt ein zu einem Spaziergang durch farbenprächtige Buchenwälder und über windumtoste Küstenpfade. Auf Hochuferwegen oberhalb der Kreidefelsen lässt es sich von einem Aussichtspunkt über die Ostsee zum nächsten wandern. Die Strecke zwischen Sassnitz und Lohme gilt als eine der schönsten und spektakulärsten an der Ostsee.

Charakteristisch für die niedersächsische Moorlandschaft ist ihre Weite und Offenheit. Dazu trägt unter anderem die Beweidung mit Moorschnucken bei, die dort schon seit Jahrhunderten zum Naturschutz beitragen. Der "Moorpadd" bietet Wanderern zahlreiche Gelegenheiten, die außergewöhnliche Landschaft genauer kennen zu lernen und zu beobachten.

Natur mitten in der Stadt? Das geht: Im Norden Berlins, zwischen dem Ortsteil Lübars und dem Tegeler See erstreckt sich das Tegeler Fließ. Viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten haben in der urigen Sumpflandschaft einen geschützten Lebensraum. Wanderwege führen vorbei an seltenen Gehölzen und durch Moore. Dort begegnet man sogar Wasserbüffeln. Sie betreiben hier Landschaftspflege.

In der Nähe von Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz erhebt sich eine etwa 12 Quadratmeter große zerklüftete Felsgruppe: die Schrammsteine. Die Rotkehlchenstiege führt am Südostrand an ihnen vorbei. Der Aufstieg ist etwas für Sportliche: es gilt in den Fels gehauene Stufen, Holztreppen und steile Anstiege zu überwinden. Die Anstrengung wird mit einer wunderbaren Aussicht belohnt.

Am nordwestlichen Ende des Thüringer Waldes thront hoch über der Stadt Eisenach die Wartburg. Das UNESCO-Weltkulturerbe lädt nicht nur zur Besichtigung ein, es ist auch Ausgangspunkt zu Wandertouren. Auf über 1000 Kilometern Länge verbindet der Lutherweg die wichtigsten Lutherorte in Thüringen. Von der Wartburg führt ein Abschnitt nach Glasbachsgrund, wo Luther einst in Schutzhaft genommen wurde.

Bei Niedersfeld im Osten des Hochsauerlandkreises liegt auf über 800 Metern eine der europaweit selten gewordenen Bergheiden. Die weite, baumarme Landschaft verwandelt sich im Spätsommer in einen fliederfarbenen Teppich aus Heideblüten. Zur Erkundung des Gebietes bietet sich ein ausgeschilderter Rundweg an, der auch über den Rothaarsteig führt.

In der Region Mayen-Koblenz können die pfälzischen Weinberge durchwandert werden. Dabei lohnt es sich, eine der 24 Etappen des Moselsteigs auszuprobieren. Auf insgesamt 365 Kilometern deckt er den kompletten deutschen Lauf der Mosel ab - von Perl bis Koblenz. Wanderer wechseln dabei dreizehnmal die Moselseite, es geht durch Weinberge, Wälder und an vielen Burgen vorbei.

Der höchste Berg des Taunus liegt mit 879 Metern im Rheinischen Schiefergebirge. Im Winter locken seine Hänge Wintersportler an, im Herbst genießen Wanderer die Stille seiner Wälder. Doch nicht nur die gut markierten Wanderwege des Taunusklubs führen auf und über den Großen Feldberg. Auch die Europäischen Fernwanderwege E1 und E3 treffen auf dem Großen Feldberg aufeinander.

Am Nordufer des Bodensees erhebt sich die Basilika Birnau. Der Prälatenweg führt durch Weinberge zu ihr hinauf. Zisterzienser Mönche nutzten ihn früher als Wirtschaftsweg. Oben angelangt wird man mit einem großartigen Ausblick auf den Bodensee belohnt. Die Barockkirche ist seit langer Zeit schon ein beliebter Wallfahrtsort und eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten am Bodensee.

Der Herbst ist für viele die beste Wanderzeit in den Bergen. Einen spektakulären Blick über die Allgäuer Alpen verspricht der Aufstieg zum Zeigersattel (1900 Meter) in der Nähe von Oberstdorf. Es ist ein perfekter Panoramberg, mit Blick auf die majestätischen Allgäuer Alpen, die Seealpsee und das Oytal. Wer Glück hat, erspäht unterwegs sogar einen Steinadler.