Clint Eastwood feiert in "Sully" einen modernen Helden

Clint Eastwood erzählt in seinem 35. Kino-Spielfilm als Regisseur die Geschichte des US-Piloten Chesley B. Sullenberger, genannt Sully, dem 2009 die Notlandung eines vollbesetzten Passagierjets im Hudson River gelang. "Sully" wird von Tom Hanks gespielt.

Die Fernsehaufnahmen der spektakulären Notwasserung des US-Airways-Flugzeugs gingen damals um die Welt. Noch schneller waren die User mit Twitter-Zugang informiert. Wie durch ein Wunder wurde bei dem waghalsigen Manöver keine der 155 Personen an Bord ernsthaft verletzt.

Chesley B. Sullenberger war im Jahre 2009, als ihm die Notlandung im Hafen von New York glückte, ein Pilot mit sehr viel Flugerfahrung. Es ist wohl auch diese Geschichte eines Profis, der seinen Job vorbildlich ausführt, die Clint Eastwood gereizt hat. Der Schauspieler und Regisseur ist seit Jahrzehnten im Geschäft und gilt als disziplinierter und professioneller Arbeiter.

Das Passagierflugzeug war im Januar 2009 in einen Vogelschwarm geraten und musste aufgrund technischer Schwierigkeiten notlanden. Kapitän Sullenberger gelang dieses außergewöhnlich schwierige Manöver meisterlich. Eastwood hat aus diesem Ereignis einen spannenden, aber auch sehr patriotschen Film gemacht.

Eastwood hat sich in "Sully" nicht nur auf Flug und Notlandung konzentriert. Er zeigt auch die Geschehnisse, die folgten. Sullenbeger und sein Co-Pilot Jeff Skiles (Aaron Eckhart) werden zunächst als Helden gefeiert. In der anschließenden Untersuchung des Unfalls durch die Behörden gibt es aber auch Kritik. Die beiden Piloten leiden darunter, fühlen sich ungerecht behandelt.

Sullenberger und sein Co-Pilot bringen in den Anhörungen die Entwicklungen in der Luftfahrt zur Sprache: Die Fluggesellschaften reiben sich in einem massiven Konkurrenzkampf auf, müssen immer wieder neue Sparrunden einläuten. Diese Entwicklung führt nicht unbedingt zu mehr Sicherheit. So ist "Sully" ein Kinospektakel, aber auch eine Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit.