Antarktische Biennale: Kunst im Ewigen Eis

Die erste Antarktische Biennale bringt rund 80 Menschen aus 30 Nationen auf einem Schiff zusammen. Die künstlerische Expedition startet von Ushuaia im argentinischen Patagonien am 17. März 2017. Das elftägige Programm bringt mehrere Performances und Installationen in das ewige Eis.

Der brasilianische Lichtkünstler Alexis Anastasiou zaubert Projektionen auf Eisberge in der Antarktis. Durch die Kombination von zeitgenössischer Ästhetik mit Steinzeitmalerei bringt er markante Momente der Menschheitsgeschichte zum Leuchten.

Die Antarktis besuchen gerade Mal 30.000 Menschen pro Jahr. Der Tourismus in der Region wird hauptsächlich von der "International Association of Antarctica Tour Operators" organisiert und folgt strengen Regeln, um das empfindliche Ökosystem zu schützen. Es darf nichts vom Kontinent mitgenommen, noch darf etwas da gelassen werden.

Yasuaki Igarashi (links) stellt seine Installation dem Gründer der Biennale vor, Alexander Ponomarev. Sie knüpfen gemeinsam ein Seil, das dazu benutzt wird, einen Drachen steigen zu lassen. Das Knüpfen der Fäden versinnbildlicht das Zusammenkommen der 30 Nationen, die an der Antarktischen Biennale teilnehmen.

Auf der Reise geht das Schiff nachts unter Walen vor Anker. Laut wissenschaftlicher Erhebung gibt es davon gleich 50 Arten im Errera-Kanal.

Das Schiff der Antarctic Biennale verbringt mehrere Tage im Errera-Kanal. Das Ökosystem dort ist bekannt für seine Vielfalt an Walen und Pinguinen. Hier der Blick von Cuverville Island.

Die DW filmt das Biennale-Event unter anderem mit einer 360-Grad-Kamera. Ein neugieriger Pinguin auf Cuverville Island will wissen, was es mit dem Equipment genau auf sich hat...

Zu den Tieren muss eine minimale Entfernung von fünf Metern eingehalten werden. Es sei denn, sie kommen von sich aus näher: Dann heißt es Kamera raus und den Moment schnell für die Ewigkeit sichern.

Inspiriert vom nomadischen Charakter dieser Biennale hat der deutsche Architekt Gustav Düsing ein Zelt aufgeschlagen. "Wir sind hier nur zu Gast. Mein Ansatz war möglichst ortspezifisch zu arbeiten, mit wenig Material den maximalen Raum zu schaffen. Und, dass es temporär ist - das ist, meiner Meinung nach, die minimalste Antwort auf die architektonische Frage der Antarktis."

…wie der Russe Andrey Kuzkin. Seine Perfomance besteht darin, nackt auf dem Kopf in einem Loch zu stehen. Im antarktischen Schnee blieb er 20 Minuten so stehen. Andrey plant diese Performance 99 Mal rund um die Welt aufzuführen. In der Antarktis feierte er seine 50. Performance.

Die Albedo des Kontinents, also die Lichtreflektion, die durch die weißen, schneebedeckten Oberflächen entsteht, inspirierte mehrere Werke dieser Biennale.

Der Erhaltung der Gletscher wurde auch in mehreren Werken der Biennale thematisiert. Die weißen Riesen ziehen sich seit einigen Jahrzehnten immer schneller zurück.

In Paradise Bay ruft das Kuratorium der Biennale zu einem Happening auf: Alle sollen eine halbe Stunde lang absolut ruhig sein, um die Landschaft zu bewundern und die überwältigende Kraft des Umfelds aufzunehmen.

Helena Coelho und Sabrina Walker begleiteten die erste Antarktische Biennale.

Das Abenteuer endet mit der Rückfahrt nach Südamerika, wo die beiden Reporterinnen mit diesem Spektakel empfangen werden - einem Sonnenuntergang im besten Stil Feuerlands!